
Ihr Leitfaden zur Nachhaltigkeits-Compliance
Was die Gesetzgebung im DACH-Raum für Backwarenhersteller und Molkereien bedeutetVon TraceGains | 08 Juni 2025
Wenn Sie einen Backbetrieb oder eine Molkerei in der DACH-Region betreiben, spüren Sie den Druck – sowohl im wörtlichen als auch im gesetzlichen Sinne. Klimaziele werden strenger, Verpackungsvorschriften ändern sich, und die Beschaffung von Zutaten steht unter genauer Beobachtung. Der Druck zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsvorgaben kommt nicht mehr nur von den Verbrauchern – er ist gesetzlich verankert und verändert, wie Lebensmittel hergestellt, verpackt und dokumentiert werden.
Was bedeutet das für Sie? Nachhaltigkeit ist nicht mehr optional. Von CO2-Kennzeichnungen bis hin zu Sorgfaltspflichtprüfungen erwarten die Regulierungsbehörden jetzt Beweise – keine Versprechungen – dafür, dass Ihre Produkte und Lieferanten mit den sich wandelnden Nachhaltigkeitszielen Europas übereinstimmen. Und für Unternehmen, die bereits mit verderblichen Waren, engen Margen und veralteten Systemen zu kämpfen haben, bringt dieser Wandel eine völlig neue Ebene der Komplexität mit sich.
Doch es gibt auch Chancen. Hersteller, die den Wandel aktiv annehmen, können das Vertrauen in ihre Marke stärken, neue Verträge gewinnen und Konkurrenten überholen, die noch versuchen, aufzuholen. Im Folgenden erläutern wir die einflussreichsten Nachhaltigkeitsvorschriften, die derzeit die DACH-Region prägen – und was Backwaren- und Molkereiunternehmen tun können, um einen Schritt voraus zu bleiben.
Die regulatorische Landschaft: Was auf dem Tisch liegt
1. EU Green Deal und Farm-to-Fork-Strategie
Der EU Green Deal, zusammen mit der Farm-to-Fork-Strategie, zielt darauf ab, Europas Lebensmittelsystem „fair, gesund und umweltfreundlich“ zu gestalten. Für die Backwaren- und Molkereibranche bedeutet das, Emissionen zu reduzieren, Lebensmittelverschwendung zu minimieren und auf biologische Zutaten zu setzen.
Die Offenlegung des CO2-Fußabdrucks und die Nachverfolgung von Abfällen entwickeln sich von freiwilligen Maßnahmen zu erwarteten Standards. Ob es darum geht, Emissionen aus Milchviehbetrieben zu managen oder die Verschwendung von Backzutaten zu reduzieren – die Anpassung an diese Ziele ist nicht optional, insbesondere wenn Sie im Regal mit nachhaltigkeitsorientierten Marken konkurrieren möchten.
2. Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD)
Die CSRD erweitert die verpflichtende Berichterstattung für große Unternehmen und börsennotierte KMUs. Sie benötigen Systeme, um die Daten zu den Auswirkungen auf Umwelt- und Sozialbelange präzise zu erfassen, zu messen und zu kommunizieren.
In einem Sektor, der bereits mit Kostendruck und saisonalen Schwankungen zu kämpfen hat, macht die CSRD digitale Tools unverzichtbar. Von der Wasserverwendung bei der Käseherstellung bis hin zu den Emissionen, die mit der Mehlbeschaffung verbunden sind – Produzenten müssen diese Daten nun in strukturierter und prüfbarer Form aufbereiten und weitergeben.
3. EU-Entwaldungsverordnung (EUDR)
Bis Ende 2024 wird die EU den Import von Produkten verbieten, die mit Entwaldung in Verbindung stehen – was Zutaten wie Kakao, Soja und Palmöl unter strenge Beobachtung stellt. Backwaren- und Molkereiunternehmen müssen künftig mit überprüfbaren Daten belegen, dass ihre Lieferkette, bis hin zur landwirtschaftlichen Urproduktion, entwaldungsfrei ist.
Die Verordnung setzt neue Maßstäbe für Rückverfolgbarkeit, insbesondere bei Produkten wie gefülltem Gebäck, Milchdesserts oder Backwaren, die importierte Fette oder Aromen verwenden. Während sich der Dokumentationsaufwand erhöht, bietet die Verordnung den Marken auch die Möglichkeit, bei ethischer Beschaffung eine Vorreiterrolle einzunehmen – ein zunehmend wirkungsvoller Hebel für nachhaltigkeitsbewusste Verbraucher.
4. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
Das deutsche LkSG schreibt strenge Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte und Umweltstandards entlang der gesamten Lieferkette vor. Lebensmittelproduzenten müssen Lieferantenaudits durchführen und die Rückverfolgbarkeit bis zur Farm oder Produktionsstätte nachweisen.
Marken der Backwaren- und Molkereibranche, die beispielsweise auf importiertes Vanillearoma angewiesen sind, müssen die ethische Beschaffung dokumentieren und nachweisen, dass ihre Zutaten den sich entwickelnden Compliance-Anforderungen entsprechen.
5. Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Der DNK schafft einen freiwilligen, aber zunehmend einflussreichen Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.. Backwaren- und Molkereiunternehmen, die den Kodex übernehmen, können sich dadurch differenzieren, dass sie ihre Betriebs- und Beschaffungspraktiken an klaren Umwelt- und Sozialzielen ausrichten.
Da Einzelhändler und Partner zunehmend Anbieter mit starken DNK-Profilen bevorzugen, könnte die Einführung dieses Standards zu einem Wettbewerbsvorteil werden – insbesondere für mittelständische Produzenten, die ihre Marktpräsenz ausbauen möchten.
6. Österreichisches Bundesvergabegesetz (BVergG)
Wenn Sie öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser oder staatliche Einrichtungen in Österreich beliefern, müssen Sie unter dem BVergG strengere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Das umfasst alles von ethischer Beschaffung über nachhaltige Verpackung bis hin zu Transportlogistik.
Die Chance? Öffentliche Aufträge sichern, die zunehmend nachhaltige Produzenten bevorzugen. Das Risiko? Hinter Wettbewerbern zurückzubleiben, die schneller ihre Nachhaltigkeitskonformität nachweisen können.
7. Schweizerisches Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB)
Das Schweizer BöB integriert Umwelt- und Sozialleistungen in die Bewertung öffentlicher Beschaffungen. Wenn Ihr Unternehmen Schweizer Gemeinden oder Kantone beliefert, müssen Sie Ihre Nachhaltigkeitsnachweise über alle Betriebsbereiche hinweg erbringen.
Für Molkereiproduzenten könnte dies bedeuten, Lebenszyklusdaten für die Milch- oder Käseproduktion vorzulegen; für Backwarenbetriebe wiederum, Produkte aus regionalen Getreidesorten oder nachhaltig beschafften Zusatzstoffen anzubieten.
8. Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR)
Gemäß der PPWR müssen bis 2030 alle Verpackungen recyclingfähig sein. Zudem ist eine eindeutige Kennzeichnung erforderlich, die Verbraucher über die Recyclingfähigkeit und den Anteil an Post-Consumer-Recyclingmaterial informiert. Für Backwaren- und Molkereiproduzenten bedeutet dies, Verpackungen von Grund auf neu zu überdenken – ohne die Produktintegrität zu gefährden.
Erwarten Sie eine verstärkte Prüfung durch Regulierungsbehörden und umweltbewusste Kunden. Aber bedenken Sie auch die Markentreue, die durch saubere, konforme und klimafreundliche Verpackungen entstehen kann.
Nachhaltigkeits-Compliance = Wettbewerbsvorteil
Diese Nachhaltigkeitsvorschriften drehen sich nicht nur um Strafen – sie sind eine Frage der Positionierung. In einer Region, in der Nachhaltigkeit zunehmend Kaufentscheidungen lenkt, können Backwarenhersteller und Molkereien, die früh handeln, Nachhaltigkeits-Compliance als Marktvorteil nutzen.
Verbraucher wollen Transparenz. Einzelhändler wollen Sicherheit. Regierungen wollen Nachweise. Und alle fordern dasselbe: zuverlässige, zugängliche Daten, die zeigen, wie Produkte beschafft, hergestellt und verpackt werden – mit minimalem Schaden für Mensch und Umwelt.
Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, in vernetzte, automatisierte Systeme zu investieren, die Umweltberichte verwalten, die Leistung von Lieferanten verfolgen und Entscheidungen zu Verpackung und Beschaffung vereinfachen können. Denn Nachhaltigkeit ist nichts, was man später macht. Es ist der Weg, jetzt zu gewinnen.
Optimierung Ihrer Nachhaltigkeits-Compliance-Strategie
Zusammen mit führenden Partnern für Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten (ESG) hilft TraceGains Backwarenproduzenten und Molkereien, über Vermutungen hinauszugehen und umsetzbare Einblicke in Umwelt- und Sozialrisiken entlang ihrer Lieferketten zu gewinnen.
Durch unser wachsendes Partnernetzwerk können Sie verifizierte ESG-Intelligenz direkt in Ihre Workflows integrieren, um den kommenden Regulierungen und den Erwartungen des Einzelhandels einen Schritt voraus zu sein:
- HowGood – Nachhaltigkeitsintelligenz auf Zutatenebene, einschließlich Bewertungen zu CO2, Wasser- und Biodiversitätsauswirkungen
- DitchCarbon – Echtzeit-Emissionsdaten und Benchmarking für die Klima-Performance auf Unternehmens- und Produktebene
- Sustained – Berechnungen der Produktlebenszyklus-Auswirkungen, einschließlich Emissionen, Wasser-, Landnutzung und Verpackungsnachhaltigkeit
- Global Forest Watch – Satellitengestützte Überwachung zur Bewertung von Entwaldungsrisiken in Beschaffungsregionen
Diese Partner verwandeln statische Lieferantendaten in dynamische Einblicke – für klügere Entscheidungen, stärkere Dokumentation und einen schnelleren Weg zur Compliance.
Stärken Sie Ihre Compliance mit TraceGains
Digitalisieren Sie Lieferantendaten, automatisieren Sie risikobasierte Audits und gewinnen Sie vollständige Transparenz über Ihr globales Beschaffungsnetzwerk – alles mit einer Lösung, die auf die sich wandelnden Anforderungen von Backwarenhersteller und Molkereien zugeschnitten ist: Supplier Compliance. Und für Produzenten, die eine robuste Strategie für Umweltberichte aufbauen möchten, bietet Sustainability Management die Werkzeuge, um Emissionen zu verfolgen, Verbesserungspläne zu verwalten und sich sowohl an regulatorische als auch an Einzelhandelsanforderungen anzupassen.
Fordern Sie eine Demo an, um zu sehen, wie TraceGains Ihnen helfen kann, Nachhaltigkeit in der DACH-Region zu meistern – ohne Ihren Wettbewerbsvorteil zu verlieren.